„Ich saß auf einer Bank in der Sonne; das Tier in mir schwelgte in Erinnerungen, mein Geist – etwas eingeschläfert – war zu späterer Reue bereit, aber noch nicht in der Stimmung, damit zu beginnen.

Ich überlegte, dass ich mich eigentlich nicht von meinen Mitmenschen unterschied, und ich lächelte, als ich mich mit anderen verglich, meinen tatkräftigen guten Willen an der trägen Grausamkeit ihrer Unterlassungen messend.

Kaum hatte ich diesen selbstherrlichen Gedanken zu Ende gedacht, als mich eine Anwandlung entsetzlicher Übelkeit, verbunden mit Schüttelfrost befiel. Sie hinterließ eine große Schwäche, und als auch diese überwunden war, wurde ich mir einer Veränderung in meinen Gedankengängen bewusst, einer größeren Kühnheit, einer Nichtachtung der Gefahr und eines Fallens aller Schranken von Verantwortlichkeit.

Ich blickte an mir herab: mein Anzug hing formlos an meinen zusammengeschrumpften Gliedern, die Hand, die auf meinem Knie lag, war knochig und behaart – ich war wieder einmal Bianca Wolkenstein.“